Wo man uns als nächstes findet

MittelaltermarktSamstag, 27.04.24
Frühlingsmarkt Freisen

Honig

diagrammWertvolle Ernährung nimmt heute einen immer größeren Stellenwert ein. Mehr und mehr Menschen entscheiden sich für eine bewusstere Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln oder vegetarischer Ernährung.

Aufgrund seiner zahlreichen hochwertigen Inhaltsstoffe wie Einfach- und Mehrfachzucker, Anteilen von Blütenpollen, natürlichen Enzymen sowie Fermenten, Vitaminen, Säuren und Aromen fügt sich Honig nahtlos in diese Ernährungsform ein.

Daher sollte man immer darauf achten, dass der Honig aus einer heimischen, lokalen Imkerei stammt und dort so schonend wie möglich verarbeitet wurde, um die volle Bandbreite der gesunden Inhaltsstoffe zu erhalten.

Honig als Naturprodukt ist sehr empfindlich und muss bei der Entstehung, Verarbeitung und Lagerung besonders sorgsam behandelt werden, damit der Honigkonsument eine erstklassige Qualität erhält. Gerade in Deutschland, dem Land mit dem weltweit höchsten Pro-Kopf-Honigverbrauch, ist Sorgfalt in der Verarbeitung höchstes Gebot.

Es ist kein Wunder, dass die Lebensmittelindustrie diesen großen Markt nutzt und große Mengen ausländischen Honig für den heimischen Markt importiert.

Um den Honig in einer erstklassigen Qualität zu erhalten, muss man auf bestimmte Eingenschaften des Honigs Rücksicht nehmen:

  • Neben Einfach- und Mehrfachzucker und Wasser besteht Honig vor allem aus Anteilen von Blütenpollen, hochwertigen Enzymen und weiteren Inhaltsstoffen wie Fermenten, Vitaminen, Säuren und Aromen. Erhitzt man Honig auf über 38° Celsius, gehen alle hochwertigen Inhaltsstoffe verloren, übrig bleibt lediglich der Zucker. Da man dies geschmacklich nicht feststellen kann, sollte man darauf achten, woher der Honig stammt. Eine Deklaration, die „Honig aus Nicht-EU-Ländern“ beinhaltet, deutet immer auf erhitzten Honig hin, da Honig aus Ländern außerhalb der EU per Verordnung erhitzt werden muss.
  • Honig zieht Gerüche und Feuchtigkeit an. Daher sollte man Honiggläser und –eimer immer gut verschließen und trocken lagern. Zu feuchter Honig beginnt mit der Zeit zu gären.
  • Einmal fest gewordener Honig kann durch sanfte Erwärmung auf maximal 30 Grad Celsius wieder streichfähig gemacht werden. Dies sollte jedoch immer im Wasserbad geschehen, niemals z.B. in der Mikrowelle!

Ein weiterer Qualitätsfaktor ist die chemische Belastung des Honigs. Leider findet man immer wieder zahlreiche Rückstände im Honig. Eine kleine Übersicht der vorhandenen Stoffe und deren Herkunft soll aufzeigen, wie man sich dagegen schützen kann:

  • Medikamente wie Perizin oder Antibiotika: Diese Mittel werden von Imkern oft gegen Bienenkrankheiten wie die Varoamilbe o.ä. eingesetzt. Fragen Sie den Imker Ihres Vertrauens, wie er gegen Krankheiten behandelt. Nur Mittel wie Oxal-, Ameisen- oder Milchsäure sowie einige natürliche Thymolpräparate gewährleisten rückstandsfreien Honig!
    Antibiotika ist in der EU zum Einsatz in der Bienenhaltung verboten. In Nicht-EU-Ländern wie z.B. in Ländern Südamerikas kann es legal eingesetzt werden. Daher achten Sie auf die Deklaration bei der Herkunft des Honigs.
  • Pestizide: Finden sich oft in Rapshonig, also bei Kulturpflanzen. Deutscher Honig ist aber i.d.R. pestizidfrei.

Beim Honigkauf ist daher auf die entsprechende Deklaration zu achten!

RZ Glas Dreier 180 142dibNoch einfacher macht man es sich, wenn man Honig in den sogenannten DIB-Gläsern mit Gewährverschluß erwirbt. Der Deutsche Imkerbund DIB verpflichtet seine Mitglieder bei der Benutzung dieser Gläser und Etiketten zu einer speziellen Sachkundeprüfung und überwacht die Imkerschaft ständig durch Qualitätskontrollen. Außerdem darf nur Honig aus deutschen Imkereien in diese Gläser abgefüllt werden.

So gehen Sie beim Honigkauf auf Nummer Sicher.

 

 

Honig gibt es in vielen verschiedenen Sorten und Geschmacksrichtungen. Ähnlich wie bei Wein entscheiden Wetterlage und der Boden der Trachtpflanzen über den Geschmack des späteren Honigs. Die Sorten unterscheiden sich untereinander daher auch nach Jahrgängen.

honig fruehtrachtFolgende Sorten sind üblich

 

  • Frühtracht
    Sammelbezeichnung für den früh geernteten Honig. Besteht meist aus einem hohen Anteil an Raps und Löwenzahn. Mild und süß, helle Farbe, feincremig

 

 

 

 

 


honig raps

 

  • Rapshonig
    Weit verbreiteter Honig aus der frühen Ernte. Besteht mindestens zu 80% aus Raps. Mild und süß, helle bis weiße Farbe, feincremig

 

 

 

 

 

 


honig loewenzahn

 

  • Löwenzahnhonig
    Honig von Löwenzahn und Wiesenkräutern. Mild im Geschmack. Hellgelbe Farbe, feincremig

 

 

 

 

 

 


honig sommer

 

  • Sommertracht / Blütenhonig
    Sammelbezeichnungen für den spät geernteten Honig. Besteht meist aus Obst- und Beerenblütenhonig sowie von Klee und Wildkräutern. Aromatisch im Geschmack, kräftige gelbe Farbe, feincremig

 

  • Blütenhonig mit Sortenbezeichnung (Apfel, Kirsche, Himbeere, Brombeere, Akazie, Linde, etc.)
    Honig der entsprechend angegebenen Sorte, wovon der Anteil mindestens 80% sein muss. Mild und fruchtig im Geschmack, helle bis kräftig gelbe Farbe, feincremig

 


honig kastanie

 

  • Kastanienhonig / Edelkastanienhonig
    Honig von Edelkastanien (Esskastanien/Maronen) mit einem geringen Waldkräuteranteil. Herb würzig im Geschmack, kräftig braungelbe Farbe, klar flüssig oder feincremig.

 

 

 

 


honig linde

 

  • Lindenblütenhonig
    Honig von Lindenblüten. Mild fruchtig im Geschmack, helle zartgelbe Farbe, feincremig

 

 

 

 

 


honig akazie

 

 

  • Akazienhonig
    Honig von Scheinakazien mit Anteilen an Waldkräutern. Mild würzig im Geschmack, helle Farbe, klar flüssig oder feincremig

 

 

 

 


honig wald bluete

 

 

  • Wald-/Blütenhonig
    Sammelbezeichnung für Honig aus Waldgebieten. Hier wird kein Nektar gewonnen, sondern austretender Baumharz gewonnen, den man Honigtau nennt. Dazu kommt ein Anteil an wilden Waldkräutern. Kräftig herb im Geschmack, mittlere bis dunkle Braunfärbung, klar flüssig oder feincremig.

 


honig wald tanne

 

 

 

  • Waldhonig
    Honigtau-Honig aus Waldgebieten, meistens von der Fichte und anderen Nadelbäumen. Kräftig herb im Geschmack, dunkle Braunfärbung, klar flüssig.

 


 

honig wald tanne

  • Weißtannenhonig
    Honigtau-Honig von der Weißtanne (mind. 80% Anteil). Kräftig herb im Geschmack, sehr dunkle Braunfärbung, klar flüssig.

Weitere Sorten sind in Deutschland seltener anzutreffen, da die Pflanzen dazu eine geringere Verbreitung haben. Trotzdem wandern auch deutsche Imker auf Gebiete innerhalb der EU zur Gewinnung entsprechend seltener Sorten wie Lavendelhonig, Orangenblütenhonig, Zitronenblütenhonig, Heidehonig, Almkräuterhonig, Fenchelhonig, Wildkräuterhonig, Phacaeliahonig und andere.

Honig ist mehr als bloßer Nektar, den die Bienen in den Blüten sammeln.

Haben die Spürbienen, spezielle „Suchtrupps“ aus dem Bienenstock, eine neue Nektarquelle entdeckt und den übrigen Bienen ihres Volks diese mitgeteilt, beginnen die Sammelbienen mit dem Eintrag des Nektars in den Bienenstock.

Dazu nehmen sie den wässrigen Blütensaft mit ihrem Saugrüssel in ihre Honigblase auf und transportieren diesen zum Bienenstock. In der Honigblase werden dem Nektar natürliche Enzyme und Spurenelemente zugesetzt.

Im Stock angekommen übergeben die Sammelbienen den Nektartropfen den jüngeren Stockbienen, die diesen wiederum mit Enzymen weiter veredeln und ihn schließlich in der Wabe einlagern.

Innerhalb von etwa zwei Wochen wird der Nektar immer wieder von Arbeiterinnen im Stock „umgetragen“, also erneut in die Honigblase aufgenommen und in eine andere Wabe eingelagert. Dadurch verliert der Nektar mit der Zeit seinen hohen Wassergehalt und wird enzymatisch immer weiter veredelt.

Erreicht der Nektar nach Ansicht der Arbeitsbienen die gewünschte Qualität, wird die Wabe mit einer Wachsschicht luftdicht verschlossen („verdeckelt“). Ist die Wabenfläche vollständig oder mindestens zu zwei Dritteln verdeckelt, ist der Honig reif zur Ernte.

Die verdeckelten Waben werden vom Imker entnommen und durch leere Waben (für neuen Honig) ersetzt. Dies geschieht mehrmals im Jahr je nach Nektareintrag und Reife des Honigs. Die Waben werden mit einer speziellen Gabel von der Verschlußwachsschicht befreit („entdeckelt“) und mittels einer Zentrifuge geleert. Unter Imkern nennt man diesen Vorgang schleudern, die Zentrifuge bezeichnet man daher als Schleuder.

Der auslaufende Honig wird mit mehreren groben und feinen Sieben von Wachs- und Bienenrückständen befreit, jedoch weder gefiltert noch geklärt, denn die natürlichen Inhaltsstoffe sollen erhalten bleiben.

Mit dem erneuten Kontakt des reifen, noch klaren Honigs setzt der Kristallisationsprozess ein, den es zu stoppen gilt, damit der Honig nicht später im Glas fest wird. Dazu setzt der Imker Rührgeräte ein, die den Honig nach der Ernte täglich durchrühren und so die sich bildenden Zuckerkristalle immer wieder vermischt und verteilt. Nach zwei Wochen der Rührphase sind die Zuckerkristalle ausreichend vermischt und der Honig bekommt den typischen Perlmuttschimmer. 

Nun ist er fertig zum Abfüllen und bereit für den Honigkunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Man fängt mehr Fliegen mit einem Löffel Honig als mit einem Faß Essig"

So urteilte einst der Schriftsteller Francesco D. Guerrazzi (1804 - 1873). Zu recht, denn Honig ist wahrlich ein einzigartiges Lebensmittel und seit Anbeginn der Zivilisation untrennbar mit dem Menschen verbunden.

In der heutigen Zeit hat Honig seinen Stellenwert nicht eingebüßt. In Deutschland wird pro Kopf 1,5 Kilo im Jahr konsumiert, das ist der höchste Verbrauch weltweit.

Vereinfacht gesagt ist Honig das Ergebnis eines umfangreichen natürlichen Prozesses, den sich der Mensch schon in vorgeschichtlicher Zeit nutzbar gemacht hat.

Erfahren Sie auf den folgenden Seiten mehr über das Naturprodukt Honig.

 

 

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.